Solomon
Raj wurde 1921 in Südindien geboren. Er studierte in Indien und den USA Pädagogik,
Theologie und Kunst. Seit 1968 war er Direktor des Christlichen Rundfunks in Südindien,
verbunden mit "Radio Voice of the Gospel" in Addis Abeba, Äthiopien.
Von 1978 an arbeitete er als Dozent für Angewandte Medien, "Communication
Studies", an den Selly Oak Colleges in Birmingham. An der dortigen Universität
promovierte er bei Prof. Dr. W. J. Hollenweger über Inkulturation am Beispiel einer
unabhängigen Kirche in Andhra Pradesch.
Solomon
Raj ist langjähriges aktives Mitglied der Künstlervereinigung "Indian Christian
Arts Association". Als Gastdozent hat er in den USA und auf den Philippinen
gelehrt. Er fertigt Batiken und Holzschnitte, schreibt Gedichte und Theaterstücke.
Die
Bilder Solomon Rajs wollen entdeckt werden. Sie laden ein zur Auseinandersetzung mit
indischer Kultur und Tradition. Leise Töne beherrschen die Arbeiten von Solomon Raj; denn
für ihn ist sein künstlerisches Schaffen, "Sandhana", eine geistliche
Übung, Nachfolge Gottes. Er möchte tiefere Fragen ansprechen, zum Nachdenken anregen,
Emotionen wecken. |
"In
meinem Land sind die Christen eine Minderheit. Darum wollen wir unseren Mitmenschen das
Evangelium durch die Kunst nahebringen, die Auge und Ohr anspricht." So erklärt
Solomon Raj die künstlerischen Wege, in denen er seinen Glauben ausdrückt.

Motive,
Symbole und Farben werden von Christen und Hindus gleichermaßen verstanden, weil es für
die Menschen Indiens ein gemeinsames kulturelles Erbe gibt. Darum sind bei Solomon Raj die
Leitmotive seiner Werke Feuer und Wasser als Zeichen für Licht und Wärme, Leben und
Reinheit. Er hat sich diese Symbolik nicht erst mühsam aneignen müssen.
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Als
Sohn eines Dorfschullehrers wuchs er in einem Teil Indiens auf, der für seine
Kunst-Tradition bekannt ist. Andhra Pradesch hat ein Jahrhunderte altes Erbe an
überlieferter Liedkunst, Malerei, Tanz, Theater und Literatur. Telugu ist eine
der großen Sprachen Indiens.
Als
der 21-Jährige sein Studium begann, hatte den indischen Subkontinent eine Welle der
Rückbesinnung auf indische Ursprünge erfaßt, was sich in vielen künstlerischen
Bereichen niederschlug und politisch 1948 zur Unabhängigkeit Indiens führte. In diesen
Jahren wurden auch der christlichen Kunst Indiens neue Wege gewiesen. Sechs Jahre lang
arbeitete Solomon Raj als Lehrer. Dann begann er ein Theologiestudium, wurde später
Studentenpfarrer und dann Leiter der Medienarbeit seine lutherischen Kirche.
Durch
seine Holzschnitte und Batik hat er auch als Künstler Anerkennung gewonnen. Ausstellungen
in Deutschland, England, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden, in den USA, in Kanada
und auf den Philippinen haben dazu beigetragen, die prophetische Botschaft seiner Kunst
auch außerhalb Indiens bekannt zu machen. |