P. Solomon Raj

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Meine Heimat, mein Glaube, meine Kunst
Solomon Raj über sich selbst

5.  Die Technik des Batikens
Zum Schluss möchte ich kurz etwas zur Technik der Batikherstellung sagen. Viele Leute fragen mich danach.P. Solomon Raj, Batik-Arbeit
Die Technik des Batikens ist sehr sehr alt. Die Arbeitsgänge selbst sind einfach und leicht erklärbar. Ich nehme ein Stück weissen Baumwollstoff und zeichne mein Bild direkt mit Bleistift auf. Ich mische Bienenwachs und Paraffin im Verhältnis 1:3 und erwärme es im Wasserbad, bis das Wachs heiss und flüssig ist. Mit einem Pinsel streiche ich den Stoff ein, wenn es sich um eine grössere Fläche handelt, die abgedeckt werden soll. Für feinere Linien oder Punkte verwende ich ein kleines gestieltes Werkzeug, Tjanting, das aus einer Art kleinem Becher mit dünnem Ausguss besteht. Die Stellen, die mit Wachs eingestrichen sind, nehmen keine Farbe an.
Man beginnt mit der hellsten Farbe, meistens einem zarten Gelb. Danach wird der Stoff gekocht, dass sich das Wachs löst, getrocknet und dann neu mit Wachs bestrichen, diesmal an jenen Stellen, die gelb bleiben sollen. Das Färben und Aufbringen von Wachs wiederholt man so oft, wie man verschiedene Farben verwenden will. Je mehr Farben an einer Stelle übereinander-kommen, umso dunkler wird sie. Zum Schluss wird das ganze noch einmal in Seifenwasser gekocht, ein Vorgang, der den kochfesten Farben nicht schadet. Beim Einfärben sollte man die Farben übrigens immer kalt anwenden, weil das Wachs schmelzen würde, wenn man heisse Färbebäder vornehmen würde.
Erfolgreiche Einweisung von Anfängern Am besten hält man sich an die Hinweise, die die Hersteller der Farben mitliefern. Zuletzt trocknet man den Stoff, bügelt ihn, und das Kunstwerk ist fertig zur Ausstellung. Sollte man mit nicht kochfesten Farben gearbeitet haben, entfernt man das Wachs aus dem Gewebe, indem man es zwischen alte Zeitungen legt und herausbügelt. Dabei lässt sich das Wachs nie restlos entfernen, so dass sich der Stoff hinterher dick und wachsig anfühlt. Man kann ihn aber ohne weiteres einrahmen und aufhängen. Das Batiken selbst, wie dieser kleine Überblick gezeigt hat, ist nicht schwierig, und in meinem kleinen 12 qm grossen Studio in Indien habe ich schon viele Anfänger erfolgreich in diese Technik einweisen können.
Schönheit und Schöpfung erkennen P. Solomon Raj:  Batik "The Early Message"Mein Experimentieren mit verschiedenen Kunstformen hat mich sehr fasziniert, dies um so mehr, je intensiver ich mich in den zurückliegenden Jahren damit befasste.
Für mich ist mein Schaffen eine Art Sadhana - eine geistliche Übung, eine Nachfolge Gottes. Mein Anliegen ist, jungen Menschen in meinem Land die Freude an einer kreativen Tätigkeit nahezubringen, so dass auch sie erkennen, wie schön die Schöpfung Gottes ist. Seine Welt ist voller Leben, und ich möchte nicht meine Augen vor ihrer Schönheit verschliessen. Wenn ich mich in einem Kunstwerk ausdrücken kann, dann trägt auch dies dazu bei, im Kleinen diese Schönheit der Schöpfung zu erkennen.
Dank meinen Freunden Ich danke allen meinen Freunden, die mich in vielen Ländern gefördert haben, in dem sie sich die Zeit genommen haben, meine Bilder anzusehen und ihre Meinung darüber zu sagen. Vielen haben meine Bilder so gefallen, dass sie sie erworben und anderen Menschen gezeigt haben. Andere haben mich eingeladen, zu Ausstellungen. Wieder andere haben auf sonstige Weise mir Unterstützung zukommen lassen. Ihnen allen möchte ich danken. Namen zu nennen würde bedeuten, eine lange Liste aufzuzählen. Lassen sie mich deswegen einfach allen danken und dann mein Sadhana fortsetzen:

Gott zu preisen, solange ich lebe.

 

Quelle: Solomon Raj, Lebendige Flamme - sprudelnder Quell:  Batiken und Meditationen;
aus dem Englischen übersetzt und herausgegeben von Heimo Ertl und Joe Übelmesser
Diözesan-Akademie C.-Pirckheimer-Haus und Missionsprokur Nürnberg, 1988

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